Corps à la Suite

Häufig wird die Frage gestellt, was bedeutet „Corps à la suite". Ursprünglich war „à la suite" eine verliehene Ehrenstellung der Armee, allerdings „ohne dienstliche Aufgaben". In der Nippeser Bürgerwehr ist der Begriff Ausdruck der karnevalistischen Persiflage auf das Militär der früheren Zeit. Im Corps à la suite haben sich Männer zusammengefunden, die die Gesellschaft in ideeller und finanzieller Weise unterstützen möchten. Dabei ist ihnen die Förderung des Nachwuchses ein besonderes Anliegen. Wir treffen uns jeden dritten Dienstag im Monat zu unserem Stammtisch. Neue Mitglieder empfinden wir als Bereicherung unseres Kreises, und sie sind uns herzlich willkommen. Höhepunkte einer jeden Session sind für unsere Mitglieder in großer Uniform die Teilnahme an den Aufzügen der Wache sowie die Umzüge am 11.11., an Weiberfastnacht, Rosenmontag und Karnevalsdienstag. Gemeinsam mit unseren Freunden der Wache freuen wir uns, Frohsinn in Säle in und um Köln sowie auf die Straßen unserer Mutterstadt Colonia zu zaubern.

Ansprechpartner des Corps á la Suite

Chef des Corps à la suite - Christoph Stock
stv. Chef des Corps à la suite - Rolf Vesen
Schatzmeister des Corps à la suite - Michael Stechert
Geschäftsführer des Corps à la suite - Armin Orichel


Geschichte des Corps à la Suite


„Als ich die Ruder übernahm, bestand die Kasse aus einer Zigarrenkiste mit 6,75 Mark Inhalt", erinnert sich Dr. Markus Beckers, der von 1994 bis zum Jahr 2000 als Chef des Corps à la suite fungierte. Aus 20 Mitgliedern und einem Kassenstand von nahezu Null ist bis zum Jahr 2000 ein auf 120 Mann angewachsenes honoriges Trüppchen geworden, das innerhalb des Jahres zu vielerlei Aktivitäten einlädt.

Bert Pulheim hatte das Corps à la suite 1985 ins Leben gerufen allerdings zunächst lediglich als schlichtes „Reserveoffizierskorps". Neben dem Senat sollte es vor allem die finanziellen Struktur der Bürgerwehr stärken und inaktive Mitgliedern eine gemeinsame Plattform bieten. „Darüberhinaus wollten wir all diejenigen auffangen, die zwar Mitglied waren, aber weder mit der Wache aufzogen noch im Senat aktiv sein wollten", erklärte der früherer Schriftführer Franz-Josef Immendorf.

Zwei Jahre später wurde dann aus dem Reserveoffizierskorps ein offizielles „Corps à la suite". Doch vorher galt es einige bürokratische Dinge auszuräumen. „Denn dafür war eine Änderung der Gesellschaftssatzung nötig", berichtete Franz Gläser über die turbulenten Anfänge. Weil Gläser damals selbst im Corps à la Suite der Prinzen-Garde aktiv war, kannte er die Wege, die für ein „Corps im Korps" geebnet werden mussten. „Natürlich habe ich zuerst das Einverständnis von Prinzen-Garde Präsident Hans Becker eingeholt. Immerhin musste ich die Arbeit im dortigen Corps à la suite einschränken", erzählte Gläser. Gemeinsam mit Hans Stahl erarbeitete er einige Jahre später die entsprechenden Paragraphen und schon konnte ein neues Gremium der Gesellschaft seine Arbeit aufnehmen.

Doch es dauerte noch bis zum Jahr 1991, ehe in den Versammlungsprotokollen mit Christian Ziener ein offizieller „Chef des Corps à la suite" auftauchte. Erst als Dr. Markus Beckers 1994 die Geschicke des Gremiums lenkte, begann dessen Aufschwung. „Bei uns ist wirklich was los. Manchmal kann man das schon als kleine kölnische Bildungsreisen bezeichnen", erzählte Beckers stolz. Bei der Einweihung des Wallraf-Richartz-Museums beispielsweise konnten sich die Mitglieder zu einer separaten Nachtführung anmelden. Ein anderes Mal stapften sie über die Dächer des Kölner Doms und bekamen das Kölner Wahrzeichen einmal aus einer ganz anderen Perspektive zu Gesicht. Interessant für eine Anzahl Mitglieder des Corps à la suite war auch der „lebendige Ausflug zu toten Jecken". Mit Karnevalshistoriker Wolfgang Oelsner pilgerten sie zu Karnevalistengräbern auf dem Friedhof Melaten, um allerhand Wissenswertes aus der Geschichte des Kölner Karnevals zu erfahren. Oelsner führte sie zu Gräbern der Gründungsmitglieder des heutigen Festkomitees Matthias Joseph DeNoel und Heinrich von Wittgenstein, zu früher bekannten Kapellmeistern wie Christian Reuter und Hardy van den Driesch bis hin zu berühmten Karnevalisten wie Horst Muys, Willi Ostermann, Ferdi Leisten, Thomas Liessem, Heri Blum und Willy Millowitsch. Nostalgie war das Zauberwort: Nostalgie in der Besinnung auf diejenigen unter den Tausenden hier ruhenden Kölschen, die einmal eine herausragende Rolle im Fastelovend gespielt haben. „Wir bekommen häufig Stellen von Köln zu sehen, zu denen einzelne Personen in der Regel überhaupt nicht hinkommen – und es entstehen dabei wunderbare Freundschaften", zog Beckers ein Fazit über das Leben im Corps à la suite".

Nach Dr. Markus Beckers führten Josef Dohm, Dr. Helmut Loggen und Matthias Kolvenbach die Geschicke des Corps à la suite. Seit dem Jahre 2015 ist Christoph Stock Chef des Corps à la suite. Jeder Corps à la suite Chef hat seine Spuren hinterlassen und Entwicklungen vorangetrieben.

In den vergangenen Jahren freut sich das Corps à la suite über viele neue Mitglieder. Zunehmend viele jüngere Leute schließen sich uns an und nahezu alle verstärken die Präsenz der Gesellschaft bei Auf-und Umzügen durch die Anschaffung der erforderlichen Uniform. In Jedem schlägt ein karnevalistisches und kölsches Herz. Berufliche Anforderungen und die immer knapper werdende freie Zeit erlauben jedoch bisweilen kein Engagement im aktiven Corps und den damit einhergehenden zeitlichen Verpflichtungen.

Dennoch haben mittlerweile viele Corps à la suite Mitglieder zahlreiche Aufgaben in unserer Gesellschaft übernommen und tragen somit zum Erfolg und zur Weiterentwicklung unserer Gesellschaft bei. Diese Entwicklung erfüllt uns mit Freude und wir hoffen auf weitere Unterstützer unserer karnevalistischen Sache.

Besonders stolz sind wir auf die Session 2017/2018. In dieser Session stellte die KKG Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V. zum vierten Mal das Kölner Dreigestirn. Das Trifolium wurde in Gänze aus den Reihen des Corps à la suite gestellt. Als Prinz Michael II (Michael Gerhold), Bauer Christoph (Christoph Stock) und Jungfrau Emma (Erich Ströbel) waren sie in einer erfrischenden Weise authentisch und bodenständig zugleich. Sie haben in und um Köln für viel Vergnügen und Freude gesorgt. Es war für uns alle eine unvergessliche Session.